Warum Unternehmen eine Corporate Identity brauchen!
09.08.2017 || Design

Warum eine Corporate Identity & das dazugehörige Corporate Design wichtig sind.

Warum benötigen Unternehmen eine eigene Corporate Identity?

Zunächst spielt es überhaupt keine Rolle wie etabliert, bekannt oder groß ein Unternehmen ist. Auch die Branche und die Unternehmensform sind bei der Frage nach einer Corporate Identity nicht relevant. Jedes Unternehmen hat ja ohnehin bereits eine Unternehmensidentität. Auch wenn Sie das garnicht wissen bzw. die Darstellung möglicherweise sogar eher schlecht und kontraproduktiv ist.

»Man kann nicht nicht kommunizieren« stellte bereits der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick fest. Wie recht er damit hatte. Man muss dazu sagen das die Corporate Identitiy erstmal nichts mit dem Corporate Design, also der Ausformulierung der Identity durch Schrift, Farben, Formen, Logo etc. zu tun hat. Eine CI ist zunächst einmal eine Feststellung wer das Unternehmen ist, wie es mit Kunden umgeht, wie es mit Mitarbeitern kommuniziert, welche Stärken und Schwächen es hat. Erst wenn diese Punkte (u.a.) herausgearbeitet werden kann man die visuellen Elemente in Form des Corporate Designs umsetzen.

Aber zum eigentlichen Thema, warum Unternehmen eine eigene unverwechselbare Identität benötigen:

Viele Unternehmen bekommen Ihre Aufträge heute durch Empfehlungen von Freunden oder auch Unbekannten auf diversen Bewertungsplattformen, durch Referenzprojekte, vielleicht auch räumliche Nähe. Aber eben auch durch eine unverwechselbare vielleicht markante visuelle Identität die nicht nur Vertrauen aufbauen und Qualität ausdrücken soll, sondern möglicherweise auch mal provozieren kann. Persönliche Haltung, Kompetenz und Erfahrung, Ziele und Überzeugungen werden durch den visuellen Auftritt sichtbar gemacht. Dabei spielt die Internetseite eine sehr wichtige Rolle aber bereits die Visitenkarte oder ein Flyer können durch ein gutes Papier oder eine spezielle Veredelungstechnik dazu beitragen eine Haltung zu vermitteln. Es gibt im Rahmen des Corporate Designs viele verschiedene Bereiche in denen Gestalter die Darstellung des Unternehmens positiv beeinflussen können. Und das führt dann unausweichlich zu einem positiven Image des Unternehmens.

Das ist der Grund warum jedes Unternehmen, vom 1 Mann Unternehmen zum Multi Milliarden Euro Konzern eine eigenständige Identität und ein durchdachtes Gestaltungssystem benötigen.

Was können die einzelnen Elemente und Bestandteile eines Corporate Designs, also Schrift, Farben, Formen, Logo, überhaupt vermitteln?

Schrift, Farbwelt, Formen, Icons, Materialität und nicht zuletzt das Logo, welches aber viel zu sehr in den Mittelpunkt gerückt wird, spielen eine ganz entscheidende Rolle bei der Präsentation eines Unternehmens.

Ein Beispiel: Ein Handwerksunternehmen geht zu einer Druckerei und möchte einige Druckunterlagen gesetzt bekommen, zusätzlich noch ein Bedruckung der Firmenfahrzeuge. Auf die Frage nach einem Logo oder nach spezifischen Unternehmensfarben antwortet das Handwerksunternehmen: »Können Sie das nicht noch eben mitmachen?« Ja natürlich kann eine Druckerei, die ja in der Regel auch Menschen beschäftigt die sich auch mit Gestaltungsthemen auseinander setzen, mal eben so ein Logo entwerfen. Aber das ist genau das Gegenteil einer Corporate Identity. Denn eine Druckerei hat ein völlig anderes Kerngeschäft und kann sich garnicht in angemessener Form mit dem Thema auseinander setzen. Am Ende werden hier nur zusammenhangslose Grafiken entwickelt die im schlimmsten Fall noch nicht einmal etwas mit dem Unternehmen zu tun haben. Der Kunde ist dann möglicherweise trotzdem zufrieden. Der Kunde ist aber ein Laie und ist sich über die Tragweite der visuellen Elemente nicht im Klaren. Ein Designer setzt sich auf einer ganz anderen Ebene mit dem Unternehmen auseinander.

Farben sind ein sehr wichtiges Thema für die Identität eines Unternehmens. Jede Farbe löst bei einem Kunden unterschiedlichste Assoziationen aus. Es gibt aggressive, moderne, passive etc. Farben. Das Thema Farbpsychologie darf niemals vernachlässigt werden. Die Farbwelt eines Unternehmens kann man sich als eine Art Fundament vorstellen. Dabei reicht es nicht an einem Farbregler im RGB Modus herumzuspielen und irgendwann festzustlellen: »Diese Farbe gefällt mir und ist schön«. Weder »gefällt mir« noch »schön« sind belastbare Kriterien bei der professionellen Farbauswahl. Es geht vielmehr darum wissenschaftliche, psychologische Aspekte hinzuzuziehen und die gewählten Primärfarben einerseits auf die Übertragung auf andere Werbeformen und andere Farbspektren zu prüfen und anderseits eine stimmige Farbwelt zu erstellen. Eine digitale Farbe sieht möglicherweise im Druck ganz anders aus und ist möglicherweise als RAL, Pantone oder HKS Farbe garnicht umzusetzen. Farben sind sowohl gestalterisch als auch technisch ein komplexes Thema.

Auch das Thema Schriften ist essentiell für ein Gestaltungsraster. Grundsätzlich gibt es zwei Schriftkategorien. Grotesk- und Serifschriften. Auch hierrüber kann eine Haltung transportiert werden. Verschnörkelte Serifschriften haben eine andere Aussage als z.B. klare Groteskschriften wie z.B. Helvetica oder Futura. Das heißt aber nicht das man so einfach diese beide Kategorien in Unternehmenskategorien überführen könnte. Die Entscheidung welche Schrift zu einem Unternehmen passt ist Teil des CI-Prozesses.

Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen einem Unternehmen und einem Kommunikationsdesigner ab? Wie beginnt dieser Prozess eigentlich?

Wenn ein Designer ein Gestaltungsraster und die darauf basierenden Maßnahmen entwickeln soll muss er sich mit dem Unternehmen detailliert auseinandersetzen. Das Unternehmen muss bereit sein sich auf einen Identitätsfindungskurs zu begeben und alle relevanten Fakten auf den Tisch legen. Wie arbeitet das Unternehmen? Wie kommuniziert es mit dem Kunden? Wie kommuniziert das Unternehmen mit den Mitarbeitern. Welches Eigenbild hat das Unternehmen. Wie wird das Unternehmen von Außen wahrgenommen (Fremdbild).

Idealerweise organisiert man diverse Workshops in denen die wichtigsten Fragen geklärt werden. Was können wir besonders gut? Was können wir nicht gut? Was ist uns besonders wichtig? Was ist unser Alleinstellungsmerkmal?

Wenn diese Fragen geklärt sind können wir das angestrebte Fremdbild bestimmen und den Designprozess starten. Corporate Design ist also keine Dekoration oder eine nette grafische Darstellung sondern bedeutet nichts weniger als die Visualisierung von Identität. Am ende wird dadurch ein Unternehmen erfolgreicher.

Sprechen Sie uns an wenn wir Ihnen bei der Erstellung Ihres Corporate Designs helfen können.


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